Hans Gratzer machte das Wiener Schauspielhaus für seine letzte Spielzeit zum Opernhaus und setzte auf ein ambitioniertes, zweigleisiges Programm: Musiktheater im Hauptsaal, Autorentheater im „Schaufenster“ genannten Gassenlokal.
Eigens für die Spielzeit 2000/01 wurde die Bühne in die Mitte des Saals gestellt, die ZuschauerInnen saßen auf den umrahmenden Holztribünen. Diese minimalistische, aber sehr effektvolle Rauminszenierung machten wir zum prägnanten Hauptmotiv für die Gestaltung aller Drucksachen und Werbemitteln.
Ein reduziertes, poetisches Design war ausdrücklich erwünscht, auch im Kontrast zu vorangegangenen Spielzeiten. So entstanden drei abstrakte, geometrische Sujets die Raum, Licht und Farbe, Rythmus und Musik zum Thema hatten.
Die Aufgabe bestand auch darin, mit geringen Budgetmitteln einen möglichst großen Effekt zu erzielen.
Um mit den wenigen zur Verfügung stehenden Litfaßsäulen im öffentlichen Raum aufzufallen, wurden diese mit den zweifärbigen Sujets „tapeziert“.
Die Plakat-Sujets wurden im selben Druckgang auch auf ein relativ dünnes, durchscheinendes Offset-Papier gedruckt. Rückseitig mit Daten, Texten und Bildern bedruckt, wurden diese Bögen nach Bedarf zu Spielplan-Foldern und Programmheften verarbeitet.
Für die Spielpläne wurden die Bögen längs durch die Mitte geschnitten und mit der Textseite nach außen zu Folder-Paaren zusammengefaltet: eines für das Musiktheater-, das andere für das Autorentheater-Programm.
Das zarte, die farbigen Sujets durchscheinen lassende (und günstige) Papier gab den Drucksachen eine besondere, elegante Ästhetik und eine feine Haptik.
Die Licht-Kanten und Schrägen aus den Sujets waren auch Stilmittel für die Gestaltung von Flyern und Inseraten.
Back to Top